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Ein Besuch in der Met-Bar in Lenzburg

Ein Besuch in der Met-Bar in Lenzburg

Voller Freude steige ich aus dem Zug und hole mir im Migrolino neben dem Bahnhof ein kühles «Wegbier» ab. Anschliessend folgt der ungefähr zehnminütige Fussmarsch zu meinem Ziel. Die Route führt durch ein ruhiges Quartier bis hin zur Gewerbe- respektive Industriezone der Stadt. Bei solch milden Temperaturen tankt man gerne nochmals ein bisschen frische Luft, ehe in den kommenden Stunden das Abtauchen in die «Club-Atmosphäre» erfolgen wird. Am Ort des Geschehens angekommen, ist meine Dose brav leer geschlürft. Ich betrete das Gebäude und schwenke gleich rechts in Richtung der Herrentoilette. Nebst der Blasenentleerung kann dort obendrein das mitgebrachte Aluminium entsorgt werden. Danach drehe ich dem Uringeruch wieder den Rücken zu und nehme den nächsten Raum in Angriff. Das eigentliche Missionsziel!

Hinter der Tür erwartet mich bereits die Eingangskontrolle. Mein Ticket veranlasst die Eventfrog-App der Dame zu einem lauten Quaken. Ha! Alles richtig gemacht. Ich erhalte einen Stempel und kann mich nun frei durch die Lokalität bewegen. Nur wenige Meter weiter erstreckt sich ein langer Tresen durch den Raum, der als eine Art natürliche Grenze figuriert. Auf der einen Seite warten die durstigen Seelen auf Nachschub, und ihnen gegenüber flitzen zwei fleissige Bar-Mädels in der Gegend herum. Gemäss Getränkekarte scheint das Honigwein-Angebot hier Trumpf zu sein. Ich entscheide mich allerdings für einen finnischen Gerstensaft namens Lapin Kulta. Ebenfalls sehr lecker! Mal schauen, was der Laden sonst noch zu bieten hat.

Zu meiner Linken befindet sich die Bühne, welche später noch jede Menge Aufmerksamkeit geniessen wird. Über ihr hängt ein Kuhschädel, welcher mich sofort an denjenigen des legendären Wacken Open Airs erinnert. Obschon wir hier in Sachen Dimension x-mal kleiner unterwegs sind. Wenn ich schätzen müsste, würde die Location wohl mit einer maximalen Kapazitätsgrenze von rund 200 Nasen eingestuft werden. Beim Herumlatschen lande ich plötzlich im hinteren Bereich des Clubs. Ein paar Stühle, Tische und eine grosse Couch-Ecke laden zum gemütlichen Verweilen ein. Am Gemäuer hängen unzählige Cymbals und Sticker von Künstlern, die bereits auf dieser «Spielwiese» abrocken durften. An einer der Wände findet man zudem eine «Ahnengalerie» der für diese Taverne verantwortlichen Personen. Durch eine weitere Pforte gelangt man in den Aussenbereich, der primär von rauchenden Gestalten eingenommen wird. Die Atmosphäre ist aber überall äusserst angenehm. Immer wieder ergeben sich unterhaltsame Gespräche mit Gleichgesinnten.

Plötzlich erklingen von drinnen laute Geräusche. Hat da gerade eine Gitarre aufgeheult? Dann schnurstracks wieder rein! Schliesslich möchte ich grundsätzlich keinen Augenblick des Auftritts verpassen. Tatsächlich, die erste Band legt just in diesem Moment los. Das Publikum jubelt und freut sich auf die bevorstehende Beschallung. Einfach eintauchen und vorübergehend den Alltagsstress vergessen. Beste Therapie für die Seele. Hier fühle ich mich zuhause. Das wird garantiert erneut ein genialer Abend!

Sodele, hat dieser zugegebenermassen ziemlich lange Einstieg eure Neugier geweckt? Hatten gewisse Zeilen einen Wiedererkennungswert? Und von welcher Location war überhaupt die Rede? Beginnen wir mit der Antwort auf die letzte Frage. Beim oben beschriebenen Etablissement handelt es sich um die Met-Bar in Lenzburg. Und diese hält für euch 2023 ein ganz besonderes «Leckerli» bereit. Hinter dem Lokal steckt der Verein «Freunde der Met-Bar». Das sind engagierte Menschen, welche die metallische und rockige Kultur in der Region fördern möchten. Das tut diese Truppe nun schon seit mittlerweile einer Dekade! Dieser Meilenstein will selbstverständlich in würdevollem Rahmen zelebriert werden.

Aus diesem Grund wird am 30. Juni und am 01. Juli dieses Jahres ein kleines Met-Bar-Festival stattfinden. Bisher bestätigt sind Sister, Silver Dust, Girish And The Chronicles und Voltage Arc. Doch die Organisatoren haben noch weitere Überraschungen angekündigt. Lasst euch diese Veranstaltung keinesfalls durch die Lappen gehen und sichert euch rechtzeitig eines der heissbegehrten Tickets! Das wird zweifellos eine spezielle Sause im familiären Ambiente.

Wie? Nach wie vor unschlüssig? Dann hätte ich ein paar weitere Argumente in petto. In dieser Schenke sind in all den Jahren etliche Gruppen aufgetreten. Und das waren längst nicht bloss irgendwelche Newcomer (obschon es vorbildlich ist, dass die Met-Bar solchen Künstlern stets eine Plattform bietet). Nein, wer auch grössere Kaliber wie Debauchery, Ektomorf oder die Suicidal Angels für seine Sache gewinnen kann, verdient effektiv Respekt. Nach den Gigs bleibt zudem oftmals Zeit, um mit den Akteuren zu fachsimpeln oder ein Erinnerungsfoto zu schiessen. Hier ist keiner abgehoben oder distanziert. Alle geben sich volksnah und umgänglich. Die Vereinsmitglieder agieren ebenfalls angenehm freundlich und sind durchgehend bemüht, ihren Gästen einen reibungslosen Aufenthalt zu ermöglichen. Des Weiteren können die Preise – sowohl für die Tickets als auch die Getränke – als absolut fair betrachtet werden. «Klein, aber fein» trifft hundertprozentig auf die Met-Bar zu.

Text von „Metal-Dutti“, schreibendem Metal-Fan und Dauergast vieler schweizer und europäischer Metal-Events.

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